Lucie Ceralová

Die Spielzeit 2019/2020 beginnt Lucie Ceralová mit Dvořáks Biblischen Liedern mit der Elbland Philharmonie Sachsen unter Ekkehard Klemm, gefolgt vom Hebräischen Requiem von Erich Zeisl mit den Bergischen Symphonikern sowie einer Reihe von traditionellen Weihnachtkonzerten an den Theatern Görlitz und Zittau mit der Neuen Lausitzer Philharmonie. Nach ihrem erfolgreichen Debüt als Erda in Rheingold am Landestheater Niederbayern wird dort die Altistin erstmals Grimgerde in »Die Walküre« singen.

Die gebürtige Tschechin absolvierte zunächst ein Studium im Fach Germanistik und Musikwissenschaften an der Palacký Universität in Olomouc. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie anschließend an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden bei Prof. Heidi Petzold. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Dvořák-Gesangswettbewerbs, wo sie mit zwei Sonderpreisen für die beste Dvořák-Interpretation ausgezeichnet wurde. Bereits während des Studiums sang sie wichtige Partien Ihres Faches wie z. B. Olga in »Eugen Onegin«, Prinz Orlofsky in »Die Fledermaus« und Sextus in »La Clemenza di Tito« in Mantua und Assisi unter Hans-Christoph Rademann. Weitere künstlerische Anregungen erhielt die Sängerin im Rahmen von Meisterkursen bei Brigitte Fassbaender, Margret Honig, Marie Pochopová und Evelyn Herlitzius.

Es folgte ein Festengagement am Theater Rostock, wo sie unter anderem als Carmen, als Pilger in  »L´Amour de loin« von Kaija Saariaho, als Flora in »La Traviata«, sowie als Camilla in der Welturaufführung Georg Kreislers Oper »Das Aquarium« zu erleben war.

Seit 2011 arbeitet Lucie Ceralová freischaffend. Sie gastierte unter anderem am Staatstheater Schwerin, an den Städtischen Bühnen Münster bei der Welturaufführung von Timeshift, was das Theatermagazin Die Deutsche Bühne als eine der spannendsten neuen Musiktheaterinszenierungen in Deutschland bezeichnete oder in der Neuinszenierung We come to the River an der Semperoper in Dresden.

In der Spielzeit 2015/2016 war sie mehrfach Gast an den Wuppertaler Bühnen, u. a. in den Neuproduktionen von Strauss´ Salome« (Page), Wagners Parsifal« (Blumenmädchen, Knappe, Stimme aus der Höhe) und in der szenischen Deutung von Bachs Johannes-Passion«. Den gleichen Part interpretierte sie auch konzertant unter Jos van Veldhoven, gefolgt von einer Neuproduktion von Strauss´ Elektra« am Staatstheater Cottbus. Weiterhin gab sie ihr Debüt als Erda in Das Rheingold« in konzertanten Aufführungen bei der Philharmonie Südwestfalen.

In der Saison 2016/2017 debütierte Lucie Ceralová als Mary an der Oper Halle in der vielbeachteten Inszenierung von Wagners »Fliegendem Holländer« von Florian Lutz. Darüber hinaus reüssierte sie an der Semperoper als Försterin in Janáčeks »Schlauem Füchslein« unter Tomáš Netopil sowie als Vlasta in der Neuproduktion Mieczysław Weinbergs Oper »Die Passagierin«. 2018/2019 war sie u. a. Erda in dem ersten Ring-Zyklus am Landestheater Niederbayern.

Lucie Ceralová ist auch eine gefragte Konzert-, Lied- und Oratoriensängerin. Konzerte führten die Altistin in die Dresdner Frauenkirche, in die Philharmonie Köln, in die Historische Halle Wuppertal und zu bedeutenden Festivals, wie z. B. Prager Frühling, zu den Dresdner Festspielen, dem Festival Musik&Theater Saar oder auf Einladung von Gidon Kremer zum Kammermusikfest Lockenhaus, wo sie mit ihrer Interpretation von Luigi Nonos La Fabbrica illuminata für großes Aufsehen sorgte. CD- und Rundfunkaufnahmen runden die Konzerttätigkeit von Lucie Ceralová ab.

Sie arbeitete mit Dirigenten wie Risto Joost, Christoph Prick, Tõnu Kaljuste, Josep Caballé-Domenech, Toshiyuki Kamioka, Matthias Foremny, Anthony Bramall, Hans-Christoph Rademann, Niklas Willén, Nicholas Milton, Rasmus Baumann, Christoph Gedschold und Theodore Kuchar.

Die Sängerin war Stipendiatin der Brücke/Most-Stiftung sowie der Oscar und Vera Ritter-Stiftung und erhielt das Dresdner Europa Stipendium für außergewöhnlich begabte Künstler. 2016 ehrte sie der Rektor der Palacký Universität in Olomouc, Herr Prof. Jaroslav Miller mit der Gedenkmedaille für die beispielhafte Repräsentation der Universität in Tschechien und im Ausland.

Foto Credit: D. Wickert | FINAL IMAGE

Repertoire (gesungen)

 

Komponist

Oper

Rolle

Bizet

Carmen

Carmen fr./dt.

Mercédès fr./dt.

Dvořák

Rusalka

Ježibaba tschechisch

Dritte Fee tschechisch

Henze

Wir erreichen den Fluss

1. Hure/4. junge Dame/4. junges Mädchen/11. Opfer

Janáček

Das schlaue Füchslein

Försterin tschechisch

Eule tschechisch

Frau Pásek tschechisch

Kreisler

Das Aquarium

Camilla

Martinů

Drei Wünsche

Fee Null/Lilien Nevermore dt./tsch.

Mozart

La Clemenza di Tito

Sesto

 

Le Nozze di Figaro

Cherubino

 

Zauberflöte

Dritte Dame

Mussorgsky

Boris Godunow

Feodor russisch

Schankwirtin russisch

Offenbach

Les Contes d´Hoffmann

Die Stimme der Mutter dt./fr.

 

Orpheus in der Unterwelt 

Cupido dt.

Rossini

Wilhelm Tell

Hedwig fr.

Saariaho

L´Amour de loin

Le Pèlerin

Schneider

Bahnwärter Thiel

Zweite Frau

 

Fürst Pückler

Adelheid

Strauss, J.

Die Fledermaus

Prinz Orlofsky

Strauss, R.

Elektra

1. Magd

 

Salome

Page der Herodias

Tschaikowsky

Eugen Onegin

Olga russisch

Filipjewna russisch

 

Verdi

La Traviata

Flora Bervoix

 

Un ballo in maschera

Ulrica

 

Otello

Emilia

Wagner

Rheingold

Erda

 

Die Walküre

Grimmende

 

Siegfried

Erda

 

Götterdämmerung

Waltraute

 

Parsifal

Zweiter Knappe

Stimme aus der Höhe

Drittes Blumenmädchen

 

Der fliegende Holländer

Mary

Weber

Oberon

Puck

Weinberg

Die Passagierin

Vlasta

 

Repertoire (studiert)

Komponist

Oper

Rolle

Kienzl

Der Evangelimann

Magdalena

Saint-Saëns

Samson et Dalila

Dalila